Pflanzen und Pflegen: Kooperation mit Realschule

Pflanzen – im Augenblick boomen Aufforstungsaktivitäten in Steinhagen. Doch was passiert danach mit Setzlingen, insbesondere bei Trockenheit? Schüler/innen der Realschule Steinhagen lernen in einem langfristigen Pflanz-und-Pflege-Projekt das Handwerk von Waldbauern kennen. Träger sind die Initiative „Umwelt trifft Technik“ und Förster Johannes-Otto Lübke.

Ein Förster und ein Waldbauer geben Aufforstungs-Tipps

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Rehe knabbern gern junge Bäume an. Deshalb streicht Morena Primavera die kleinen Pflanzen mit einem Verbiss-Schutz ein.

Mit lautem Röhren schraubt sich der Bohrer in den weichen Waldboden. Realschul-Zehntklässler Paul Lubarski legt ein Loch für den nächsten Baumsetzling an. Erdfetzen und Blätter schieben sich zur Seite. Dann ist die kleine Höhle fertig. Eine Mitschülerin fügt den Baum ein, andere Hände schaufeln Erde hinein. „Achtung, der Wurzelbereich muss frei von Steinen sein, sonst gedeihen die Bäumchen schlecht“, mahnt Waldbauer Ernst Niedermeyer.

Insgesamt 28 Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 10 sowie Mitglieder Schulgarten-AG sind gekommen. Sie pflanzen unter Anleitung von Förster Johannes-Otto Lübke und Ernst Niedermeyer 25 Douglasien und 25 Esskastanien auf eine Fläche im Amshausener Teil des Teutoburger Waldes. Vorher standen dort Fichten, die dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind.

Mehr als Pflanzen – die Schüler/innen sollen das „Handwerk“ der Waldbauern lernen

Unter Begleitung der Lehrkräfte Anke Brune-Meyerhoff, Christoph Kolbe, Agnes Wygoda-Aydin und des Schulgärtners Rainer Müller werden die Schüler/innen in regelmäßigen Abständen zur Aufforstungs-Fläche fahren. Dort kümmern sie sich um die neuen Bäume. Und das bedeutet Wässern und Unkraut wie schnell wuchernde Brombeerpflanzen zu entfernen. Auch müssen sie die Pflanzen mit einem Mittel gegen Reh-Verbiss einstreichen. Der nächste Termin ist Ende Juni vor den Sommerferien. Schulleiter Frank Kahrau freut sich über das neue Angebot. Er sagt: „Als Biologielehrer finde ich dieses Projekt sehr unterstützungswert. Für die Schülerinnen und Schüler ist es besonders wichtig, das Aufwachsen der Bäume zu begleiten und Pflegemaßnahmen durchzuführen.“

Umwelt trifft Technik ergriff die Initiative für das Projekt

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Waldbauer Ernst Niedermeyer versteht es, Begeisterung für Bäume zu wecken.

Zusammen mit Initiativen-Kollegin Stephanie Zabel hatte Flächenbesitzer Niedermeyer die Idee zu dem Kooperationsprojekt. „Wir haben bei einer Umwelt trifft Technik-Sitzung über Pflanzaktionen gesprochen. Viele scheitern, da sich anschließend niemand mehr um die Setzlinge kümmert.“ Un so entstand die Idee einer langfristigen Zusammenarbeit mit der Realschule Steinhagen. Zabel ergänzt: „Wir wollen den Kindern über einen langen Zeitraum ein Verständnis für den Wald nahebringen. Sie sollen selbst erleben, dass gerade in Zeiten des Klimawandels nicht alles von allein gedeiht.“

Förster Johannes-Otto Lübke besorgte die kleinen Bäume

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Wenn es um Umweltbildung geht, ist Förster Johannes-Otto Lübke als Unterstützer und Experte dabei.

Sofort war auch Förster Johannes-Otto Lübke mit im Boot. Er wählte die Baumsorten aus und beschaffte die Setzlinge. „Ein besonders wichtiges Auswahl-Kriterium sind die Eigenheiten des Standortes.“ Am Hengeberg habe sich über einen langen Zeitraum eine für diese Bäume besonders gut geeignete Braunerde gebildet. Lübke ist optimistisch, dass die Esskastanien und Douglasien dort „trotz des Klimawandels gut gedeihen werden.“

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